Neustadt – Am Freitag, 22. März 2024, übte der 2. Zug der Feuerwehr Neustadt, bestehend aus den Gruppen 3 und 4, zum Quartalsthema „Gefahrgut“ in Form einer Einsatzübung.
Dafür wurde folgende Ausgangslage angenommen: Aus einem mit orangen Gefahrentafeln versehenem Lkw auf dem Festplatz in Neustadt tropft eine undefinierbare Flüssigkeit. Mehr Informationen standen dem Zug anfangs nicht zur Verfügung. Mit Insgesamt fünf Fahrzeugen, darunter das Wechselladerfahrzeug (WLF) mit dem Abrollbehälter (AB) Atemschutz/Strahlenschutz, verlegte der Zug zur imaginären Einsatzstelle.
Zu Beginn ging ein mit Atemschutzgeräten ausgerüsteter Trupp zur Informationsgewinnung zum Schadobjekt vor. Nachdem die UN-Nummer erkundet und damit der potentielle Gefahrstoff bekannt geworden war, wurde der parallel errichtete Dekontaminationsplatz (kurz: Dekonplatz) von „Sofort-Dekon“ auf „Standard-Dekon“ erweitert und zwei Trupps rüsteten sich mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus.
Der Zugführer gliederte die Einsatzstelle in drei Einsatzabschnitte. So wurde in den Abschnitten Gefahrenbereich, Dekontamination und Dokumentation, die jeweils von einem Gruppenführer geführt wurden, gearbeitet.
Während am Dekontaminationsplatz im unreinen Bereich (sogenannter Schwarzbereich) und im reinen Bereich (Weißbereich) jeweils zwei Kameraden als Dekontaminationspersonal bereitstanden, ging der erste Trupp unter CSA zum Lkw, um nach einer Austrittsstelle der vermeintlichen gefährlichen Flüssigkeit zu suchen. Der Trupp konnte jedoch keinerlei Leckage feststellen. Im Abschnitt Dokumentation wurden währenddessen Informationen über diverse Kanäle gesammelt und festgehalten.
Plötzlich setzte der Trupp im Gefahrenbereich ein sogenanntes Mayday ab. Dieser Hilferuf eines Trupps signalisiert einen akuten Notfall. Der Funkbetrieb wurde Vorgabe gemäß eingestellt und alle Priorität an der Einsatzstelle lag nun auf der sofortigen Kameradenhilfe. Ein zweiter CSA-Trupp machte sich fertig und erreichte innerhalb kürzester Zeit mit einer Krankentrage die „verletzte“ Kameradin und rettete sie.
Die Verletzte wurde mit vereinten Kräften zum Dekonplatz gebracht und dort dekontaminiert, so dass sie anschließend adäquat behandelt werden konnte – natürlich war auch dies nur fiktiv. Kurz darauf wurde die Übung eingefroren und nachbesprochen, damit sich alle Teilnehmer noch ein Gesamtbild des Szenarios und des Aufbaus bekommen konnten.