Diebach – Der zweite Zug der Feuerwehr Neustadt absolvierte am 13. Juni 2025 gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr des Neustädter Ortsteils Diebach eine Einsatzübung. Die fiktive Einsatzmeldung „Brand landwirtschaftliche Lagerhalle“ stellte die Einsatzkräfte neben dem Brand an sich vor zwei weitere Herausforderungen: Es wurden mehrere Personen vermisst und es gibt in Diebach kein Hydrantennetz!
Die ersteintreffenden Kräfte der Feuerwehr Diebach begannen mit der Menschenrettung und der Brandbekämpfung. Allerdings ist der Löschwasservorrat eines Feuerwehrfahrzeugs endlich und weiteres Löschwasser mehr als einen halben Kilometer entfernt. Dementsprechend galt es hier für die Führungskräfte der Feuerwehren, die entsprechend nötigen Register zu ziehen.
Das Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Diebach (LF 8) wurde mit Wasser aus dem Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Neustadt (LF 16/12) versorgt. Parallel kümmerten sich die Besatzungen von Drehleiter (DLA (K) 23/12) und Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) um den Schutz einer angrenzenden Halle.
Die Mannschaft vom Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz (LF 20 KatS), das B-Druckschläuche mit einer Gesamtlänge von 600 Meter mitführt, wurde mit der Errichtung einer unabhängigen Wasserversorgung aus der Aisch beauftragt. Hierfür platzierten die Feuerwehrleute eine Tragkraftspritze (eine mobile, extern einsetzbare Feuerlöschkreiselpumpe) an der Ansaugstelle und begannen von dort, die B-Schlauchleitung in Richtung Übungsobjekt zu verlegen. Vorteilhaft erwies sich hier, dass ein Teil (insgesamt 320 Meter) der im LF 20 KatS verfügbaren B-Druckschläuche im Heck des Fahrzeugs bereits zusammengekuppelt so verlastet ist, dass diese während der Fahrt verlegt werden können. Als die Schlauchkassetten nach 320 Metern leer waren, blieb das Löschfahrzeug stehen und wurde Teil der Wasserförderung – in dem es mit der festverbauten Pumpe für eine Verstärkung des Wasserdrucks in der Förderleitung sorgte.
Ein Trupp des LF 16/12 arbeitete mit einer fahrbaren Schlauchhaspel dem LF 20 KatS entgegen, sodass nach ca. 10 Minuten eine sichere Wasserversorgung zur angenommenen Brandstelle bestand. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Einsatzkräfte „vorne“ mit den durch drei Löschfahrzeuge (LF 8, LF 16/12 und TLF 4000) vorrätigen 8.200 Litern Löschwasser haushalten.
Währenddessen kümmerten sich die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Diebach um die Suche und Rettung von vier in der Halle vermissten Personen. Zur Absicherung der beiden Diebacher Atemschutztrupps stand ein weiterer Trupp mit Atemschutzgeräten der Feuerwehr Neustadt als Sicherheitstrupp bereit. Just als die letzte Person gefunden wurde, kam einer der Atemschutztrupps in eine simulierte Notlage und setzte einen sogenannten Mayday-Funkspruch ab. Der bereitstehende Sicherheitstrupp kam nun zum Einsatz, um den verunfallten Trupp aus der Halle zu retten.
Nachdem alle Personen gerettet waren, wurde durch einen Innen- und Außenangriff der gedachte Brand gelöscht, sodass kurz darauf „Feuer aus“ gemeldet werden konnte. Die Besatzung der Drehleiter übernahm mit einer Wärmebildkamera abschließend noch die Kontrolle des Daches.
Fazit der Übung war, dass es bei einer solchen Einsatzlage in Diebach viel „mobiles Wasser“ an der Einsatzstelle braucht. Durch das gute Zusammenarbeiten der beiden Wehren wurden alle Schwerpunkte mit einem Übungserfolg abgearbeitet. Die anspruchsvolle, aber lehrreiche Übung beendeten die Einsatzkräfte bei Getränken und einer Nachbesprechung.
Vielen Dank an die Feuerwehr Diebach für die Zusammenarbeit und die Bereitstellung des Übungsobjekts, wodurch dieses nicht alltägliche Szenario zusammen geplant und geübt werden konnte.