Einsatz unter extremen Bedingungen – Atemschutzgeräteträger üben den Ernstfall

Neustadt – Wenn die Sirene heult und Sekunden über Leben und Tod entscheiden, sind sie bereit: Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehren Neustadt a.d.Aisch und Diebach haben am 29. März 2025 gemeinsam in einer intensiven Samstagsübung ihre Fähigkeiten unter realistischen Bedingungen geschult. Die ersten acht Geräteträger der Feuerwehren starteten die Übungsserie der Atemschutzgeräteträger. Mit bemerkenswertem Engagement stellten sich die Feuerwehrfrauen und -männer den Herausforderungen, um im Ernstfall schnell, sicher und effektiv helfen zu können.

Die Ausbildung, die in vier Teile gegliedert war, legte großen Wert auf die praktische Durchführung des Atemschutzeinsatzes. Bereits der erste Parcours verlangte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern alles ab: Unter erschwerten Bedingungen – die Sicht wurde durch eine Folie auf den Masken stark eingeschränkt, Dunkelheit simulierte dichten Rauch – mussten sie sich als eingespieltes Team bewähren. Ohne Zusammenarbeit war die Aufgabe unmöglich zu meistern. Erschwerte Bedingungen dieser Übung war die Rettung einer 80 Kilogramm schweren Übungspuppe durch den Parcours auf dem Rückweg. Teils schweißgebadet und ausgelaugt, aber dennoch erfolgreich, meisterten die Trupps diese Herausforderung.

Im zweiten Modul wurde es ernst: Der Atemschutznotfall stand auf dem Plan. Szenarien, die man im Einsatzalltag nicht erleben möchte, wurden gezielt trainiert. Denn gerade im Notfall zählt jede Sekunde – und der sichere Umgang mit den Geräten sowie das korrekte Absetzen eines Mayday-Funkspruchs müssen sitzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer frischten ihr Wissen auf und übten die Handgriffe, um einen verunfallten Atemschutzgeräteträger schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich zu retten.

Nach einer wohlverdienten Mittagspause ging es in die zweite Runde der Ausbildung. Während sich ein Teil der Gruppe intensiv mit Schlauchpaket und Strahlrohrtraining beschäftigte, zog die zweite Gruppe in die Innenstadt von Neustadt, um die Handhabung unter realistischen Bedingungen zu üben. Nicht nur die Feuerwehrleute kamen ins Schwitzen – auch Passanten hielten neugierig inne und verfolgten das Geschehen. So mancher Beobachter dürfte sich gefragt haben, ob es sich um einen Ernstfall handelt.

Die Details der Einsatzübung werden bewusst verdeckt gehalten: Der Ablauf und das Szenario werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der folgenden Samstagsübungen den Überraschungseffekt nicht zu nehmen. Fest steht jedoch: Die Aufgaben waren herausfordernd und forderten sowohl die Trupps als auch den Gruppenführer des Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugs bis an ihre Grenzen.

Nach einem langen und kräftezehrenden Tag zogen die Atemschutzgeräteträger ein positives Fazit. Die Übung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig regelmäßiges Training unter realistischen Bedingungen ist. Auch die Ausbilder waren hochzufrieden mit der Motivation und dem Können der Feuerwehrleute.

Diese Übung hat wieder einmal verdeutlicht: Die Freiwillige Feuerwehr ist mehr als nur ein Hobby. Es ist ein Ehrenamt, das viel Engagement, Zeit und Teamgeist erfordert, sowie stetige Übung des Handwerkszeuges, um jederzeit bereit zu sein. Es geht um den Einsatz für andere – und um den sicheren Rückweg nach Hause für die freiwilligen Kräfte!

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