Einsatzübung in der Altstadt

Neustadt – Der Löschzug der Feuerwehr Neustadt übte am Nachmittag des 5. Juli 2025 in der Bamberger Straße. Die Einsatzübung in der Neustädter Altstadt zog spontan viele interessierte Zuschauer an.

Angenommen wurde, dass in einem derzeit ungenutzten Geschäftshaus im Obergeschoss ein Brand ausgebrochen war, in dessen Folge sich sechs Personen nicht mehr rechtzeitig ins Freie retten konnten. Punkt 16 Uhr forderten die Organisatoren der Übung per Funk den Löschzug an, woraufhin sich der Kommandowagen, zwei Löschfahrzeuge und die Drehleiter alarmmäßig zur vermeintlichen Einsatzstelle auf den Weg machten. Sie trafen erwartungsgemäß rasch ein, da die Distanz vom Feuerwehrgerätehaus bis zum Ziel nur rund 500 Meter beträgt.

Der Einsatzleiter erkundete die Lage vor Ort und erteilte den Fahrzeugführern erste Befehle. Im Vordergrund standen dabei die Suche und Rettung der Vermissten und parallel dazu die Aufnahme der Brandbekämpfung. Die Einsatzkräfte standen dabei vor verschiedenen Herausforderungen: Die Verletzten, dargestellt von zwei Jungs der Jugendfeuerwehr, einer Übungspuppe sowie der Besitzerin samt Sohn und dessen Freund, waren über zwei Geschosse verteilt. Diese waren (mittels Disconebel) vollständig verqualmt – Nullsicht! Eine Person machte sich Hilfe schreiend an einem Fenster im Dachgeschoss bemerkbar. Der Zugang zum Gebäude war durch parkende Autos eingeschränkt – und dies war keine „Übungskünstlichkeit“, sondern alltägliche Realität.

Die Ehrenamtlichen ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sie lösten ihre Aufgaben souverän Schritt für Schritt und „retteten“ die Vermissten rasch. Zwei davon wurden über die Drehleiter gerettet, darunter eine angeblich nicht gehfähige Person liegend mit einer Schleifkorbtrage, die auf der Krankentragenlagerung (einem Anbauteil für den Rettungskorb der Drehleiter) befestigt wurde.

Für zwei als Atemschutzgeräteträger eingesetzte Kameraden bildete die Einsatzübung den Abschluss ihrer am gleichen Tag unmittelbar vorher absolvierten Atemschutz-Fortbildung.

Während der Aufräumarbeiten in der Bamberger Straße ging die Nachalarmierung des Neustädter Tanklöschfahrzeugs zu einem Flächenbrand ein (wir berichteten). Aufgrund dessen konnte die vorgesehene „Manöverkritik“ nicht vor Ort durchgeführt werden, ebenso entfiel die von der Besitzerfamilie hier bereitgestellt Brotzeit. Aber: Sie zeigte sich spontan wie die Feuerwehr und bot den Übungsteilnehmern an, Getränke und Vesper kurzerhand einfach mitzunehmen und half sogar beim Einladen.

Die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wurde sodann im Feuerwehrgerätehaus wieder hergestellt. Im Anschluss gab es im Aufenthaltsraum die spendierte Brotzeit in Kombination mit einer kurzen Übungsnachbesprechung. Organisationsteam und Fahrzeugführer ließen hier den Übungsverlauf aus ihrer jeweiligen Sicht Revue passieren, hoben besondere Situationen und optimale Handlungen positiv hervor und erörterten erkannte Optimierungsmöglichkeiten mit der Mannschaft.

Ein herzliches Dankeschön gilt den zahlreichen Zuschauern für Interesse, insbesondere aber der Besitzerfamilie für die Bereitstellung des Gebäudes als Übungsmöglichkeit und die leckere Verpflegung!

 

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