Gemeinschaftseinsatzübung: Brand eines Holz verarbeitenden Betriebes

Neustadt – Freitagabend, 19:10 Uhr: „Einsatz für die Feuerwehren Neustadt und Diespeck, Brand B4, Industrie, mehrere Personen vermisst!“. So lautete die Alarmmeldung für die beiden Feuerwehren am Abend des 23. Mai 2025. Rund 60 Freiwillige rückten daraufhin aus – im Rahmen einer Einsatzübung, die die Nachbarwehren zusammen durchführten.

Das Übungsobjekt lag im Industrie- und Gewerbegebiet Kleinerlbach. Dort war, so die Übungsannahme, in einem Holz verarbeitenden Unternehmen nach einer Verpuffung Feuer ausgebrochen. Der Anrufer teilte mit, dass mehrere Personen vermisst werden.

Die taktischen Führer der beiden Wehren und der Kreisbrandinspektor (KBI) des Abschnittes A kamen fast zeitgleich am Einsatzort an, dicht gefolgt von ihren Löschzügen. Das Lagebild zeigte sich nach erster Erkundung wie gemeldet. Eine Halle, die vorher mittels Nebelmaschinen verqualmt worden war, stand fiktiv in Vollbrand. Nachdem die ersten Fahrzeuge, darunter zwei Löschfahrzeuge und die Drehleiter, positioniert waren, wurde die Einsatzstelle durch den Einsatzleiter zügig in zwei Einsatzabschnitte aufgeteilt. Diese Maßnahme erleichtert es einem Einsatzleiter, den Einsatz zu koordinieren. So war ein Abschnitt für den Löschangriff von außen und den Schutz der angebauten Hallen eingerichtet und ein zweiter für den Innenangriff und die Menschenrettung. Ein Tanklöschfahrzeug und zwei weitere Löschfahrzeuge waren für die Wasserversorgung eingebunden und stellten im Verlauf der Übung weitere Atemschutztrupps ab.

Parallel wurde eine Stelle zur Führungsunterstützung eingerichtet, welche die Führungskräfte durch Entlastung am Funk, bei der Koordination der Einsatzstelle sowie der erforderlichen Dokumentation unterstützte. Hier wurden im Einsatzverlauf auch Besprechungen der Einsatzabschnittsleiter und des Einsatzleiters sowie weiterer Führungskräfte durchgeführt und damit Informationsgrad und Gesamtüberblick über die Lage vereinheitlicht.

Schnell wurden die letztendlich neun vermissten Personen (dargestellt von Feuerwehranwärtern der Jugendfeuerwehren und Übungspuppen) gefunden, gerettet und gedacht dem Rettungsdienst übergeben. Dass die Zusammenarbeit und Kommunikation der beiden Feuerwehrwehren super funktionierten, bestätigte sich spätestens an dem Punkt, als durch den Atemschutztrupp im Rettungskorb der Drehleiter ein Teileinsturz der Halle eingespielt wurde. Dieser die Lage elementar verändernde Sachverhalt erreichte binnen Sekunden alle Kräfte an der Einsatzstelle, sodass alle Atemschutztrupps rechtzeitig den Rückzug aus dem Gebäude antreten konnten.

„Feuer aus!“ konnte nach etwa anderthalb Stunden gemeldet werden. Sichtlich fiel die Anspannung der Übungsteilnehmenden, bei diesem zum Glück nicht alltäglichem Szenario, ab. Nach den Aufräumarbeiten gab es bei Kaltgetränken noch eine kurze, aber positive Manöverkritik.

Vielen Dank an die Firma Zimmerei Heinlein GmbH für die Ermöglichung dieser Übung und die spendable Bereitstellung der Erfrischungsgetränke!

 

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