Heiße Ausbildung für sieben neue Atemschutzgeräteträger

Neustadt – Im Februar und März absolvierten sieben Aktive der Feuerwehr Neustadt am Atemschutz-Ausbildungszentrum des Landkreises in Bad Windsheim den Lehrgang Atemschutzgeräteträger. Nach ergänzenden feuerwehrinternen Unterweisungen folgte nun eine sogenannte Heißausbildung.

Der Lehrgang Atemschutzgeräteträger umfasste 28 Unterrichtseinheiten, die auf zwei Wochenenden verteilt wurden (jeweils Freitagabend und Samstag). Zu Beginn wurden lebenswichtige Informationen vermittelt, z. B. die Grundlagen der Atmung und die Gefahren, die auf die angehenden Geräteträger warten. Aufbau und Funktionsweise von Atemschutzgeräten und persönlicher Schutzausrüstung sowie deren Handhabung gehörten ebenfalls zum Unterrichtsstoff. Gewöhnungsübungen, zuerst mit Atemschutzmasken und Filtergeräten und anschließend mit Pressluftatmern, bildeten den Anfang der praktischen Teile des Lehrgangs. Die Einsatzgrundsätze für das Vorgehen unter Atemschutz und insbesondere das Verhalten als Atemschutzgeräteträger in Not- und Sonderfällen wurden besprochen und in mehreren Einsatzübungen direkt in der Praxis angewandt. Die Prüfungen bestanden aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil sowie einer Einsatzübung; außerdem mussten die Teilnehmer zwei Knoten und Stiche machen.

Im April hatten die Lehrgangsabsolventen die Möglichkeit, an einer sogenannten Heißausbildung teilzunehmen. Am 20. und 27. April fuhren sie zusammen mit Kameraden der Ortsteilwehren Nesselbach und Schauerheim, die auch über Atemschutzausrüstung und Geräteträger verfügen (Schauerheim erst seit Kurzem), nach Nürnberg. Dort betreibt die Berufsfeuerwehr (BF) auf dem Gelände der Feuerwache 4 eine gasbefeuerte Brandübungsanlage.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Ausbilder der BF und einer obligatorischen Sicherheitsunterweisung ging es mit dem „Modul 1 – Grundlagen Heißausbildung“ los. Die Ausbildung beinhaltete unter anderem die Themen Strahlrohrtraining, Schlauchmanagement, Türöffnungstechnik und Hygiene im Atemschutzeinsatz. Im Abschnitt „Wärme & Rauch“ ging es u. a. um das Erkennen von Temperaturschichten, die Wirkung von Wärmestrahlung und -strömung, die Isolierwirkung der Schutzkleidung und den Einfluss von Wasserabgabe auf Rauch- und Wärmeverhältnisse im Brandraum. In verschiedenen Durchgängen, jeweils begleitet von einem Ausbilder, trainierten die Feuerwehrleute im Übungsteil „Brandbekämpfung“ das Absuchen von Räumen und die Bekämpfung eines Gebäudebrandes im sogenannten Innenangriff. Die Trainingsstrecke der Brandübungsanlage erstreckte sich über zwei Stockwerke und bildete so ansatzweise ein Feuer in einem Wohnhaus nach. Neben der Vertiefung von Taktik und anzuwendender Technik dienen derartige Heißausbildungen auch dazu, den ehrenamtlichen Rettern die Auswirkungen von Hitze und Rauch, aber auch von psychischer Belastung, auf den eigenen Körper und dessen Fitness kennenzulernen. Nach jedem Durchgang wurden die „Einsätze“ durchgesprochen. Dabei erhielten die Teilnehmer von den Ausbildern das nötige Feedback.

Die neuen Atemschutzgeräteträger blicken auf lehrreiche Wochen zurück und sind nun für ihren Einsatz mit Atemschutzgeräten bestens vorbereitet. DANKE für euer Engagement!

 

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