Neustadt – Zur Jahreshauptversammlung trafen sich die Mitglieder der Feuerwehr Neustadt am 10. März. Nach dem traditionellen gemeinsamen Essen eröffnete Vorsitzender Robert Kemeter offiziell die Versammlung in der vollbesetzten Scheune des Gasthofs Kohlenmühle und begrüßte die Anwesenden, darunter Erster Bürgermeister Klaus Meier mit Gattin, Landrat Helmut Weiß, Kreisbrandinspektor Dieter Popp, die Stadtratsmitglieder sowie Herrn Lauer von der Fränkischen Landeszeitung. Besonders willkommen hieß der Vorsitzende die Mitglieder von Kinder- und Jugendfeuerwehr und der Alters- und Ehrenabteilung.
Vor seiner Berichterstattung bat Vorsitzender Kemeter um ein stilles Gedenken für verstorbene Feuerwehrleute und erinnerte namentlich an Dieter Gottschlich und Gerd von Graevemeyer.
In seinem Bericht erläuterte er die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Im Jahr 2022 erhöhte sich die Zahl der Vereinsmitglieder von 231 auf 239. Der Vorsitzende dankte insbesondere den Betreuern der Kinderfeuerwehr – die mittlerweile aus 29 Kindern besteht – und ihren Helfern und Unterstützern für deren Engagement und beschrieb exemplarisch einige Aktivitäten. Der absolute Höhepunkt dabei war die erst kürzlich stattgefundene Geburtstagsfeier in der Markgrafenhalle, die der Vorsitzende als „einfach gigantisch“ bezeichnete.
Die Mitglieder erfuhren von Robert Kemeter, welche Beschaffungen vom Verein durchgeführt wurden und dass bereits eine stattliche Rücklage für die Anschaffung von Ausstattungen des zukünftigen Feuerwehrgerätehauses angesammelt werden konnte, die eines Tages die Stadtkasse merklich entlasten kann.
Besonderen Dank richtete Robert Kemeter an die beiden Töchter des 2021 verstorbenen Ehrenkommandanten Gerhard Dollinger, die anlässlich des im Mai 2022 stattgefundenen Gedenkgottesdienstes um Spenden für die Feuerwehr gebeten hatten. Weiterer Dank des Vorsitzenden galt allen Spendern und Gönnern und allen Helfern, die stets zur Stelle sind, wenn es etwas zu tun gibt. Ganz besonders bedankte er sich für die fast 18-jährige Schriftführertätigkeit von Elke Löblein. In seiner Schlussbemerkung erläuterte Robert Kemeter die Beweggründe für seinen vorzeitigen Amtsverzicht und wünschte der zukünftigen Vorstandschaft alles Gute und richtige Entscheidungen.
Kommandant Florian Brandt begann seinen Bericht mit der Feststellung, dass auf ein „spannendes und intensives Jahr“ zurückzublicken ist. Nicht ohne Stolz nannte der Kommandant einige Zahlen des abgelaufenen Jahres: Der Personalstand belief sich zum Jahresende demnach auf 79 Aktive, darunter neun Frauen. 240 Einsätze (fast 25 % mehr als 2021) mit insgesamt 4.332 Stunden waren zu bewältigen. An einige davon erinnerte der Kommandant in seinen Ausführungen. Zusammen mit der für Aus- und Fortbildung investierten Zeit ergibt sich eine Gesamtsumme von 10.771 Stunden – rechnerisch rund 17 Arbeitstage pro Aktiven!
Danach gab Kommandant Brandt der Versammlung einen Überblick über 2022 durchgeführte Beschaffungen, ehe er auf das Projekt „Gerätehaus-Neubau“ einging. In diesem Zusammenhang lobte Brandt die deutlich verbesserte Kommunikation mit den zuständigen Stellen, appellierte an diese „…muss jetzt die Schlagzahl erhöht werden, wenn dieses Haus in den nächsten zwei Jahre fertig gestellt werden soll.“ und sieht dem zugesagten Baubeginn im Frühjahr hoffnungsvoll entgegen. Gleichzeitig äußerte der Kommandant Unverständnis für vereinzelt immer wieder vorgetragene Behauptungen von Außenstehenden, die Investitionen für das neue Feuerwehrgerätehaus behinderten die Entwicklung der Stadt. Ein funktionales Feuerwehrhaus, das auf die Größe der Neustädter Feuerwehr ausgelegt ist, in dem alle erforderlichen Einsatzmittel untergebracht werden können und in dem ausreichend Platz für Schulungen ist, wird zum Schutz der Bevölkerung gebraucht und dürfe nicht in Abrede gestellt werden, so der Kommandant.
Seinen Bericht schloss Kommandant Florian Brandt mit einem großen Dankeschön, dass er an alle Aktiven und deren Partner und Familien, die sehr oft auf die Freiwilligen verzichten müssen, richtete.
Jugendwart Fabian Schmidt erläuterte die personellen Veränderungen in der Jugendfeuerwehr, die aktuell aus 15 Jugendlichen, darunter zwei Mädchen, besteht. Im Rahmen seiner Ausführungen bedankte sich der Jugendwart ganz herzlich bei den Betreuerinnen der Kinderfeuerwehr, da drei von sechs Neuzugängen aus dieser in die Jugendfeuerwehr wechselten.
Im weiteren Verlauf schilderte Jugendwart Schmidt die Übungen und Aktivitäten des Jahres 2022. Im Ausblick für 2023 sprach Fabian Schmidt von einem „vollen Kalender“, in dem u. a. bereits die Teilnahme am Kreisjugendfeuerwehrtag in Wilhelmsdorf und am Wissenstest in Markt Erlbach eingetragen sind.
Den Tagesordnungspunkt „Grußworte“ begann Erster Bürgermeister Klaus Meier. Der Bürgermeister zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich der unmittelbar bevorstehenden Vorstandswahlen. Des Weiteren ging er auf vorgesehene Fahrzeugbeschaffungen ein und bezifferte die Investitionssumme für das neue Gerätehaus auf 14 Millionen Euro.
Der 10-jährige Kinderfeuerwehr-Jubiläum in der Markgrafenhalle hat seine kühnsten Erwartungen übertroffen, so das Stadtoberhaupt. Meier lobte alle Beteiligten für diese „grandiose Gemeinschaftsleistung“ und betonte zudem, dass die Feuerwehrführung seitens der Stadt auf uneingeschränktes Vertrauen zählen kann. Als „Dienstherr der besten Feuerwehr“ dankte der Bürgermeister allen Aktiven für ihr Engagement.
Landrat Helmut Weiß dankte den Anwesenden für ihr „365-Tage-Ehrenamt“ und ihren Einsatzdienst weit über die Stadtgrenzen hinaus. Der Zusammenhalt sei spürbar, so der Landrat, und die Feuerwehr Neustadt eine starke Mannschaft für die Feuerwehren im Landkreis. Die Kinderfeuerwehr sei ein Vorreiter und mittlerweile von vielen anderen Wehren eingerichtet worden. Als symbolischen Dank überreichte Landrat Weiß dem Vorsitzenden Robert Kemeter zum Ende seines Grußwortes einen Spendenscheck.
Kreisbrandinspektor (KBI) Dieter Popp schloss sich in seinem Grußwort seinen Vorrednern an und betonte das gute und vertrauensvolle Miteinander mit der Feuerwehr Neustadt. Ausdrücklich erwähnte er die Unterstützung bei der Durchführung der Modularen Truppausbildung, die sehr gut klappt, was ihn ganz besonders freut. An die Versammlung appellierte KBI Popp, die Verantwortlichen von Verein und Feuerwehr zu unterstützen, weil es nicht mehr selbstverständlich sei, diese Posten besetzt zu wissen.
Kassenwart Günther Wehr berichtete von der Finanzausstattung des Vereins und konnte einen ordentlichen Überschuss der Einnahmen vermelden. Kassenprüfer Stefan Herzog bescheinigte im Bericht über die Kassenprüfung dem Kassier eine einwandfreie und übersichtliche Kassenführung. Die Entlastung von Vorstand und Kassenwart, die Stefan Herzog im Anschluss bei der Versammlung beantragte, war rasch erledigt: Bei einer Enthaltung erteilte die Mitgliederversammlung einstimmig diese erforderliche Entlastung.
„Ehrungen und Beförderungen“ lautete Punkt 8 der Tagesordnung. Den ausgesprochenen Ehrungen für langjährige Vereinstreue und aktiven Feuerwehrdienst sowie vollzogenen Beförderungen wird ein separater Bericht gewidmet.
Nach einer Pause folgten die erforderlichen Wahlgänge zur Neubesetzung der Vorstandschaft (wir berichteten).
In seinem Schlusswort dankte der scheidende Vorsitzende Robert Kemeter allen Mitgliedern, deren Partnern und allen Gönnern für die „permanente und enorme Unterstützung“ sowie dem Team des Gasthofs Kohlenmühle für seinen Service und wünschte einen schönen restlichen Abend.